PerfektSein

Perfektionismus – oder die Sehnsucht nach Vollkommenheit

Perfektionismus ist ein psychologisches Konstrukt, das versucht, übertriebenes Streben nach möglicher Perfektion und Fehlervermeidung zu erklären. (Wikipedia)

Ich nehme an, dass dir der Begriff des Perfektionismus sehr vertraut ist. Viele hochsensible Menschen haben diesen hohen Anspruch an sich selbst. Sie wollen „es“ richtig machen, sie wollen „gut“ sein, in dem wie sie sind, sie wollen die „allerbesten“ Ergebnisse produzieren, sie wollen „makellos“ und „vollkommen“ sein. Diese tiefe Sehnsucht kommt von Innen heraus und wird vorerst nicht vom Außen gefordert. Es fühlt sich an wie ein Motor, der auf Hochtouren läuft. Oftmals kostet es uns viel Lebenskraft und hinterlässt nicht selten eine tiefe ENT-Täuschung, wenn wir vermeintlich scheitern.

Eines ist gewiss: Wenn wir nach Unzulänglichkeiten oder Versäumnissen suchen, werden wir immer fündig. Letztlich behalten wir immer recht in dem, was wir über uns denken. Hier brauchen wir niemanden, der uns von Außen sagt „Na, das hättest du noch besser machen können“. Doch woher kommt diese Stimme in uns die nach Vollkommenheit strebt?

Mensch zu sein, bedeutet unvollkommen zu sein.

Wie geht es dir mit diesem Statement? Was macht es mit dir, wenn du es liest, fühlst, spürst – wie reagiert dein Körper? Wir sind hier, um Erfahrungen zu machen. Ob positiv oder negativ ist letztlich eine Frage der Bewertung und Interpretation. Erfahrungen führen zu Erkenntnissen und aus meiner Sicht liegt darin ein großer Wachstums-Schatz. Unser Bewusstsein wird auf diese Art und Weise geschult. Aus spiritueller Sicht wählt Seele die Inkarnation, um Erfahrungen zu machen, die sie nur in irdischer Form machen kann. Das ist das, was ich glaube. Wie ist es für dich?

„Ihre ganzheitliche Wahrnehmungsfähigkeit und ihr starkes Einfühlungsvermögen lässt hochsensible Menschen von Kindesbeinen an die Konsequenzen ihrer Handlungsweisen nicht nur erkennen, sondern auch in der typischen Art und Weise emotional tief empfinden. Sie denken und empfinden von der Ganzheit her. Es ist als trügen sie das Wissen um ihren Ursprung, an dem alles ganz und heil ist, zumindest unbewusst noch in sich.“
Aus dem Fachbuch: Worauf es in der Begleitung Hochsensibler ankommt, Jutta Böttcher, Gründerin von Aurum Cordis.

Jutta Böttcher prägte den Ausdruck „Paradies Gen“ für die Hochsensibilität.

Schule und Perfektion

In der Schule ist es noch leicht. Da gibt es Noten für Perfektion. Eine EINS als Note ist eindeutig und bedeutet: Besser gehts nicht! In manchen Fächern ist es klar, was man hierfür erbringen „muss“ und in anderen ist es rein subjektiv und eine Ermessensentscheidung des Lehrers. Wir können uns bemühen 100% zu erreichen. Doch wer schafft dies schon? Und was macht es mit unseren Kindern, wenn sie es nicht erreichen? Frühe Frustrationen und Selbstzweifel führen bereits Kinder in eine emotionale Abwärts-Spirale.

Im Vergleich mir anderen ziehen sie oft den kürzeren und verzweifeln schlicht weg an ihren Ansprüchen und an sich selbst. Hinzu kommen die Erwartungen des Umfelds. Alle wollen „nur das Beste“ fürs Kind. Was das genau bedeutet, kann keiner konkret beantworten. Ein glückliches Leben? Eine gute Zukunft? Erfolg im Job? Eine Familie? Gute Gesundheit? Doch das sind Erwartungen, mit denen wir bereits im Kindes- und Jugendalter konfrontiert werden. Hinzu kommen Fragen, die man über sich selbst hat: „Bin ich richtig so wie ich bin?“, „Werde ich gemocht und akzeptiert, so wie ich bin?“, „Warum bin ich so anders?“, „Was kann ich tun, um dazu zu gehören?“, „Was ist der Sinn meiner Existenz?“. Burn-out und Depressionen bei Kindern- und Jugendlichen nehmen stetig zu. Und erinnere dich: in jedem Erwachsenen steckt ein Kind.

Ein inspirierendes Video zum Thema findest du hier:
Ich liebe dich, so wie du bist – André Stern im Gespräch mit Veit Lindau
https://bit.ly/2HxbWqa

Wenn du jetzt sagst: „Ich habe keine Kinder, daher ist das Video nicht interessant für mich“, dann schaue es dir für das Kind in dir an.

Natürlich und vollkommen

Die Natur erleben wir häufig als vollkommen. Hier muss nichts verändert werden. Hier ist alles genau richtig so wie es ist. Der Baum, der sich in alle Himmelsrichtungen verzweigt, die Wurzeln die wild durcheinander schlängeln und sich Raum nehmen, die Krone. die dem Himmel entgegen wächst. Der Fluss, der mal mit mehr mal mit weniger Wasser fließt. Der Berg, der mal grün, mal kahl, mal voller Schnee liegt, ist vollkommen so wie er ist. Inmitten der Natur spüren wir tiefe Verbundenheit und hören auf zu werten und Ergebnisse zu hinterfragen. Dies ist unser Ursprung.

Frage dich:
• Wem oder was möchte ich es recht machen?
• Was ist an diesem Moment bereits vollkommen?
• Wo kann ich „locker“ lassen?

Übe dich darin „Fehler“ zu machen, unvollkommen zu sein.
Liebe „Was ist“. Entscheide dich für dich und nicht gegen dich.

Du bist perfekt, weil du so bist wie du bist.

Lies hier eine kurze Geschichte dazu

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