Hochsensibilität + Hochsensitivität

Man soll niemandes Sensibilität verachten. Eines jeden Sensibilität ist sein Genie.
Charles Baudelaire

Woher stammt der Begriff Hochsensibilität?

Durch die Forschungen der amerikanischen Psychologin Elaine Aron wurde das Thema Hochsensibilität Mitte der 90er Jahre bekannt. Ihren Erkenntnissen zufolge, tritt die Veranlagung bei ca. 20 % aller Menschen (als auch in der Tierwelt) auf. Im  Amerikanischen nutzt Aron den Begriff »Highly Sensitive Person«, der in Deutschland vorerst als hochsensible Person (kurz HSP) übersetzt wurde. Später kam es im deutschsprachigen Raum teilweise zu einer Differenzierung zwischen Hochsensibilität und Hochsensitivität. Aron geht davon aus, dass die Veranlagung erblich ist. Hier gibt es unterschiedliche Theorien. Inzwischen wird es in der Forschung häufig als Neurosensitivität bezeichnet (Quelle: Professor Michael Pluess, Professor für Psychologie).

Hochsensibilität

ist ein Persönlichkeitsmerkmal und beinhaltet, dass Sinneskanäle teilweise feiner reagieren als bei anderen Menschen. Man sieht, schmeckt, hört, riecht und fühlt differenzierter und nimmt daher die Umwelt vielschichtiger wahr. Dies kann sich auf einen oder mehrere Sinneskanäle beziehen. Die Verarbeitung der Sinnesreize im Nervensystem ist komplexer, dadurch sind Sinneseindrücke intensiver. Dies führt schneller zu einer Reizüberflutung, da alle Kanäle auf Empfang geschaltet sind und es keinen natürlichen Schutzfilter gibt. Informationen werden als gleichermaßen wichtig eingestuft. Manch hochsensibler Mensch beschreibt es als: »Zuviel Welt fürs Gehirn«, oder »Ich spüre meine Grenzen nicht«. Einerseits verfügt man über die Fähigkeit, subtiler Informationen auf- und wahrzunehmen und andererseits fühlt man sich davon überfordert. Das Nervensystem läuft auf Hochtouren und braucht Zeit zur Integration einer Vielzahl an Informationen. Als Metapher ist es vergleichbar mit der Festplatte eines Computers.

Hochsensitivität

beschreibt nicht mess- oder sichtbare Wahrnehmungen. Diese werden umgangssprachlich als 6. Sinn oder 7. Sinn bezeichnet. Hochsensitive Menschen nehmen die Welt multidimensionaler wahr und fühlen sich häufig unverbunden mit ihrem Körper. Man spricht hierbei von den sogenannten Hellsinnen: Hell-Sehen, Hell-Fühlen, Hell-Hören, Hell-Wissen, Hellriechen- und schmecken. Es ist möglich, dass du beispielsweise Stimmungen im Raum wahrnimmst oder einfach weißt, wie es jemanden geht ohne mit ihm gesprochen zu haben. Mit Hochsensitivität geht eine ausgeprägte Empathie einher. Das Mitgefühl für alle Lebewesen ist besonders ausgeprägt und es besteht häufig eine tiefe Beziehung zur Natur.

Der Begriff Hochsensibilität umfasst beide Aspekte.

4 Indikatoren für Hochsensibilität nach Elaine Aron

  • Sinnes-Sensibilität: Intensivere, differenzierter Wahrnehmung über die Sinne. Schnellere Überreizung von Geräuschen, Gerüchen und Visuellem.
  • Emotionale Berührbarkeit und hohe Empathie: Intensive Emotionalität – in beide Richtungen (positive und negative Emotionen).
  • Übererregbarkeit: Eindrücke bringen einen schneller in eine neuronale Überreizung.
  • Verarbeitungstiefe von Informationen: Vernetzteres, verknüpfteres Denken.

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