Als wir klein waren,
trennte ich mich von dir und ging alleine fort.
Ich glaubte so sicherer zu sein.
Ohne dich.
Ohne das, was du bist.
Ohne das, was du hast.
Ohne das, was du kannst.
Da Draußen überlebte ich.
doch fiel ich oft und es schmerzte tief.
Ich stand wieder auf, ohne dich,
versteckte mich.
versteckte mich.
Dann ging ich dich suchen.
Und fand dich.
Das magische Kind
Mein Weg zu dir: Dunkle Treppenstufen, gedreht in die Tiefe. Auf dem Rücken meines alten, weisen Freundes, lasse ich mich tragen. Mein Drache behütend hinter mir. Die Angst ist groß und mächtig. Schritt für Schritt gehen wir hinab. Am Ende angekommen, stehen wir auf dem Grund eines Brunnens. Um uns herum Wände aus groben Stein. Keine Tür in Sicht.
Ich bitte meinen Freund, uns hinaus zu bringen und er schreitet durch die Mauer hindurch. Wir stehen auf einem kleinen, sandigen Pfad mit dem Blick auf eine weite Wiesenlandschaft. An meiner linken Seite der Monddrache. Zu meiner rechten mein alter, weiser Freund.
Die Wiese ist weit und es wachsen riesige Margeriten auf ihr. Es macht mir ein wenig Angst, dass sie unendlich scheint.
Ich schaue mich um.
Da sehe ich dich. Dort stehst du. Einige Meter vor mir.
Du bist genauso groß wie ich.
Erst kann ich dich nicht richtig erkennen. Du scheinst formlos.
Langsam zeigt sich dein Körper. Du bist in schwarz gekleidet und auf dem Kopf trägst du einen Zylinder. Schwarze Energiefäden umgeben dich. Dein Gesicht ist grau und deine Augen sind geschlossen. Du wirkst leblos und fahl. Mein Herz schmerzt. Ich spüre deine Traurigkeit. Ich laufe zu dir und schließe fest meine Arme um dich. Sanft erwiderst du meine Umarmung.
Ich spüre deinen Schmerz, der meiner ist. Der Damm bricht. Deine Tränen fallen auf meine Schulter und kullern meinen Rücken herab. Lange halten wir uns. Ich löse die Umarmung und schaue in dein Gesicht. Deine Augen hast du nun geöffnet. Sie blicken weise und tief. Dein Gesicht ist nicht mehr aschfahl.
Ich küsse dich auf den Mund. Deine Lippen röten sich. Wir umarmen uns wieder inniglich. Leben kehrt in dich zurück. Farbe zeigt sich. Ich spüre dich. Geborgenheit, Liebe, Wärme und Schutz. Zwei Teile eines Ganzen. Vereint. Es ist, als wenn unsere Körper zu einem werden. Von unten nach oben verbunden. Verwoben ineinander. So wollen wir bleiben. Worte formen sich in mir und ich sende lautlos Dankbarkeit. „Ich bin so dankbar, dass du geblieben bist“ und innerlich höre ich deine Worte an mich: „Ich bin so glücklich, dass du zurückgekommen bist“.
Die Wiese ändert sich. Es blühen bunte Blumen und in der Ferne steht ein großer, alter Baum, der sich Raum nimmt. Alles ist friedvoll und warm.
Gemeinsam kehren wir zurück. Verloren und gefunden.
* Dies ist das Erleben einer inneren Reise. Es sind geführte Wanderungen in dein Unterbewusstsein.
Du beschreibst während der inneren Reise, dein Erleben und Fühlen.