Manchmal vergisst sie, wer sie ist und woher sie kommt. Dann ist da viel Dunkelheit in ihr. Und Schwere. Sie liebt den Wechsel zwischen dem tiefen Tauchgang und dem Wiederaufstieg. Doch es gibt diese Tage, an denen es mehr zieht, als das es fließt.
Dann hilft es nur zu atmen. Zug um Zug. In ihr Herz hinein. Zug um Zug. Umarmend trägt der Atem alles, was gefühlt werden mag in ihr Herz. Es wird friedlicher in ihr. Der Raum ihres Herzens weitet sich. Alles findet Raum.
Wenn sie es zulässt, wandelt die Dunkelheit in ihr sich in goldenes Licht. Goldig schimmern die Wände. Goldig beginnt das Herz zu strahlen. Es transformiert mühelos und kraftvoll. Schlag um Schlag. Es dehnt sich aus und durchspült alle Barrieren, die der Körper vorgibt. Von innen nach außen wandelt sich Schatten in Licht.
Sie nimmt es an. Es ist ihre Aufgabe. Sie geht ihren Weg. Mal leicht und freudig, mal schwer und traurig. Sie weiß um die Wichtigkeit von Beidem und vereint es in sich. Sie ist eine Wanderin und Wandlerin.
© Alexandra Thoese / 15.9.2021